„Es zählt jedes Milligramm – alles andere wäre fatal“

Susanne Hafa ist neue Lehrerin im Ausbildungsgang Pharmazeutisch-Technische Assistent*innen/PTA, geboren in Rostock, Pharmazie-Studium FU-Berlin, mehrere Jahre Tätigkeit als Apothekerin, acht Jahre Qualitätssicherung in der Pharmaindustrie. Seit eineinhalb Jahren Honorarkraft im Lette Verein Berlin, seit Sommer 2017 Festanstellung. Fächer: Arzneimittelkunde, Medizinproduktekunde und chemisch-pharmazeutische Übungen.

Wie sind Sie zum Lette Verein Berlin gekommen?

Ich habe meine Ausbildung zur „Fachapothekerin für theoretische und praktische Ausbildung“ im Februar 2016 begonnen. Diese sieht vor, dass man Fachseminare absolviert und parallel unterrichtet. Für den praktischen Teil fand ich den Lette Verein sehr passend. Ich wollte unbedingt hier hin, da ich mich schon am Infotag  2015 umgesehen hatte und von den vielfältigen Ausbildungsangeboten beeindruckt war. Außerdem habe ich 2016 im 150. Jubiläumsjahr einige Veranstaltungen des Lette Vereins verfolgt. Die Ausstellung im Museum Ephraim-Palais „Berlin-Stadt der Frauen“, die Ausstellung zur Lette-Absolventin, der medizinischen Zeichnerin Lilly Ebstein und der Festakt im September mit Regierendem Bürgermeister: Das war schon was. Wer will da nicht dabei sein?!

Was macht das Lehren am Lette Verein Berlin so besonders?

Ich habe Klassen mit Menschen, die 17 bis 44 Jahre alt sind. Die Schüler*innen haben ganz unterschiedliche kulturelle Wurzeln. Durch diese Mischung entsteht eine spannende Dynamik im Klassenverband. Ältere Schüler*innen sagen den jüngeren mit ihrer Lebenserfahrung vor Prüfungen: „Mach Dich nicht verrückt.“

Was ist das Spezielle an PTA-Schüler*innen?

Ich erlebe sie als sehr zuverlässig, korrekt und zielstrebig. Aber das gehört wohl zum Wesen der PTA dazu: Wenn man nicht 100 % korrekt ist, hat man in der Ausbildung zu PTA nichts verloren. Es zählt jedes Milligramm. Alles andere wäre fatal. Schließlich geht es um Medikamente und Menschen. Deshalb ist auch das Beratungsgespräch in der Apotheke sehr wichtig. Das wird hier an einem echten Beratungstisch – wie in der Apotheke – geübt. Für die Beratung brauchen die Schüler*innen gute Menschenkenntnis, die Fähigkeit gut zuzuhören, Wissen über Arzneimittel und sie sollten komplizierte Sachverhalte einfach erklären können. Die soziale Kompetenz wird später auch in dem halbjährigen Pflichtpraktikum in der Apotheke geschult.

Was treibt Sie persönlich an?

In meinem Studium habe ich manchmal gedacht „Das könnte man auch besser machen“. Ich habe mich häufig gelangweilt. Ich hoffe, dass es mir jetzt selbst gelingt, auch schwierige Dinge so rüberzubringen, dass unsere Schüler*innen mit Spaß andocken können. Gerade so Fächer, wie Arzneimittelkunde: Da muss man nicht jede Nebenwirkung auswendig lernen. Wenn man zuvor das große Ganze verstanden hat, ist vieles ganz logisch. Ich habe letztes Jahr schon Medizinproduktekunde als Honorarkraft unterrichtet. Bei den mündlichen Prüfungen ist niemand aus zwei Klassen durchgefallen. Das hat mich sehr stolz gemacht.

 

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