Ella ist da!

Seit einigen Wochen gibt es im Lette Verein Berlin die Therapiehündin Ella. Bertreut wird sie von der Abteilungsleiterin für den Ausbildungsgang Medieninformatik | Interaktive Animation, Özlem Alcan-Drefahl. Beide befinden sich mitten in der fachgerechten Ausbildung, um dann vollständig therapeutisch im Lette Verein zum Einsatz zu kommen.

Wie haben Sie zu Ella gefunden?

Ella habe ich in Süddeutschland entdeckt. Die Welpen wuchsen in der Familie auf und wurden früh von der Züchterin artgerecht sozialisiert. Die Mutter von Ella ist eine sehr friedliche und soziale Hündin. Ich hatte der Züchterin von meinem Vorhaben, Ella zu einer Therapiehündin zu erziehen, erzählt und sie hat sie mir dann ans Herz gelegt. Unser neues Familienmitglied haben wir dann mit elf Wochen abgeholt.

Warum ein Golden Doodle?

Ich habe nach einem Hund gesucht, der offen und freundlich neuen Personen und Situationen begegnet, sehr wenig Aggressionsbereitschaft mitbringt, einen geringen Jagd- oder Schutztrieb hat, intelligent ist und sich am Menschen orientiert. Der Goldendoodle ist eine Kreuzung aus Golden Retriever und Pudel. Der Golden Retriever ist ein leichtführiger Hund und der Pudel ist bekannt für seine Intelligenz und sein nichthaarendes Fell. Mit Ella habe ich Glück. Sie hat ein sanftes Wesen, ist sehr lernbegierig und geht freudig auf alles Neue zu.

Wie lange machen Sie und Ella die Ausbildung?

Ich mache für 1 1/2 Jahre eine Weiterbildung zur Fachkraft für tiergestützte Intervention an der Alice-Salomon-Hochschule. Ella trainiere ich parallel mit der Unterstützung einer Hundetrainerin im Einzelunterricht und parallel in der Hundeschule. Wenn Ella sich so gut weiterentwickelt, beginnt sie mit 1 1/2 Jahren mit ihrer Ausbildung als Therapiehund insbesondere für Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung. Sie ist jetzt neun Monate alt.

Wer finanziert die Ausbildung?

Meine Ausbildung finanziert zu 100% der Lette Verein. Die Hündin und ihre Ausbildung finanziere ich. Das Fressen und alle anderen Kosten trage ich auch.

Wozu ist Ella gut?

Ein Hund kann schon durch seine bloße Anwesenheit positiv auf Menschen wirken. Dies belegen einige Forschungsarbeiten. Hergovich hatte 2002 die psychosozialen Auswirkungen von Schulhunden auf 21 Schulkinder untersucht, Dabei hat er festgestellt, dass die Fähigkeit zum abstrakten Denken, die Empathiefähigkeit und die soziale Integration gestärkt werden. Auch Beetz fand 2013 heraus, dass es signifikante Verbesserungen bei folgenden Faktoren gibt; Einstellung zur Schule, Lernfreude, Anstrengungsbereitschaft, Klassenklima, Angenommensein und Regulation negativer Emotionen. Gerade die beruhigende und stressreduzierende Wirkung durch Ella auf Andere, allein durch ihre Anwesenheit, konnte ich schon mehrmals beobachten.

Wie reagieren die Schüler*innen auf Ella?

Super. Ella hat nicht nur Fans in unserer Abteilung, der Medieninformatik, sondern auch in den anderen Abteilungen. Sie ist sehr beliebt. Wir haben für den Umgang mit ihr ein paar Regeln festgelegt:  Zum Beispiel soll sie nicht von allen Seiten gerufen werden und nur eine Person darf sie streicheln. Die Schüler*innen machen das super.

Wie oft ist sie hier vor Ort?

Ich nehme sie einmal die Woche für eine Stunde in mein Büro mit. Noch kommt sie nicht in den Unterricht und ist auch nicht im Einsatz.

Wie erfährt sie in Zukunft davon, dass sie gebraucht wird?

Zuerst muss man natürlich mit mir Kontakt aufnehmen. Ich kann dann sehen, ob die Einsatzanfrage ein Fall für Ella ist.

Wo ist Ella in den Ferien?

Bei mir. Die Ferien verbringen wir nun gemeinsam mit ihr als Familie. Sie ist wasservernarrt und liebt im Urlaub das Baden.

 

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