Am Freitag, dem 25.10.2019 eröffnen Schüler*innen in der Ausbildung Fotografie ihre Ausstellung mit dem Titel 447THz. Sie zeigt 14 Arbeiten aus dem zweiten Ausbildungsjahr. Zentrales Thema ist die Farbe Rot.
Mit der Ausstellung ODERBRUCH: RÄUME präsentiert die Stiftung Schloss Neuhardenberg Arbeiten von Schülerinnen und Schülern des Ausbildungsganges Fotografie im Lette Verein Berlin. Die Fotos entstanden im Rahmen einer Exkursion ins Oderbruch im Mai 2019.
Praktische Module wie diese Exkursion zum Thema RAUM sind Teil der dreijährigen Ausbildung. Von den vielfältigen Reizen des Oderbruchs zeigen sich die jungen Fotografinnen und Fotografen unterschiedlich inspiriert. Feldstudien, Landschaftspanoramen bis hin zu inszenierter Modefotografie vor improvisierten Kulissen sind Ergebnisse der Auseinandersetzung mit der Landschaft des östlichen Brandenburg.
Vom hektischen Stadtleben in die entschleunigte Provinz katapultieirt, vollziehen die angehenden Fotografinennen und Fotografen einen radikalen Perspektivwechsel. Wie sie mit dieser Herausforderung umgehen, reflektieren die Bilder, die in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften Silke Spiegel und Rainer Schwesig entstanden sind.
Termin:
14.09. – 08.12.2019
Schloss Neuhardenberg, Foyer Großer Saal
15320 Neuhardenberg
Mit arbeiten von:
Tjard Asseng | Lisa Beier | Vera Bode | Senya Corda | Susanne Ehrenberg | Lourens de Goude | Niklas Hoffmann | Oksana Meister | Joris Felix Patzschke | Mark Prathep | Bellaniri Peguero | Rainer Schwesig | Silke Spiegel | Quirin Staufer | Lena Treugut | Franziska Vehring | Luis Welz
Laura Stromp, @spacegirlfromspace Fotografie-Absolventin 2020, hat den Neuen BFF-Förderpreis in der Kategorie Angewandte Fotografie | Design gewonnen. Der Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter e. V. |BFF hatte diesen Preis im Rahmen des BFF-Mentoring-Programms zusammen mit Olympus und dem Umweltfotofestival »horizonte zingst« ausgelobt. Der Neue BFF-Förderpreis kürt zum dritten Mal die besten jungen Nachwuchsfotograf*innen und stand dieses Mal unter dem Motto „elementar“. Insgesamt hatten sich mehr als 130 Personen um die Teilnahme beworben.
“Ich freue mich. Der Preis gibt mir die Sicherheit, dass mein Projekt auch von vielen Leuten gesehen wird. Ich glaube, dass es jetzt durch Corona auch eine neue Relevanz bekommen hat, da die Kommunikation immer stärker über Bildschirme läuft. An dem Thema kann ich sicher auch in Zukunft noch weiter arbeiten”, so Stromp.
Das Projekt Origin
Die Zukunft – vielleicht sogar die Gegenwart? – von Dating und Partnerschaft in virtuellen Welten beschäftigt Laura Strompin ihrer Arbeit „Origin“. Als erzählerische Tableaus inszeniert sie Figuren in seltsam ungelenker Haltung an hochartifiziellen Orten. Obwohl physisch anwesend, scheinen die Personen ihre Aufmerksamkeit ganz auf ihre Existenz in alternativen Realitäten zu konzentrieren. Die Arbeit mit den Models, reale und virtuelle Locations, die Requisite, das Licht und die Post Production greifen perfekt ineinander, brechen mit unseren Sehgewohnheiten und lassen die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Virtualität verschwimmen. (Sebastian Lux)
Die drei Titel in dieser Überschrift sind drei der insgesamt neun zu den Arbeiten von Silas Bahr, Nora Börding, Paulina Hildesheim, Victor Heekeren, Angelika Kubinski, Darja Preuß, Christina Rank, Andrea Rojas und Jakob Wiechmann. Unsere Fotografie-Schüler*innen im dritten Ausbildungsjahr, haben sich mit der Frage: “Was ist Demokratie?” auseinandergesetzt. Die Ausstellung ist im Berliner Abgeordnetenhaus zu sehen und hier.
Das sind die drei Gewinner*innen im Lette-internen Wettbewerb zum Thema “THE BEAUTY OF SCIENCE”. Diese wurden im Rahmen der Berlin Photo Week und in Kooperation mit FOTO MEYER sowie SONYÂ ermittelt.
Platz 1:
Paulina Hildesheim für den Essay über das Länderinstitut für Bienenkunde
Begründung:Paulina Hildesheim erzählt ihre Geschichte auf eine sehr stille, subjektive Weise mit detailliertem Blick, fotografischer Genauigkeit und subtilem Humor. Sie hat sich einfühlsam und facettenreich in die Thematik eingearbeitet.
Platz 2:
Silas Bahr für die Arbeit “Planetenmaschinen”
Begründung:Silas Bahr führt uns in die kosmische Schönheit mit eindrucksvoller Farbigkeit, gestalterischer Präzision und verliert im unendlichen Raum nicht den Blick für entscheidende Details.
Platz 3:
Arthur Pohlit für die Arbeit “Mimikry”
Begründung:Arthur Pohlit betrachtet das Materialgefüge mit ästhetischem Blick. Für ihn ist es ein Sujet aus Struktur, Form und Farbigkeit und fürht diese sehr guten Einzelbildkompositionen sensibel zu einer harmonischen Reihe zusammen.
Die Teilnehmer*innen bekamen für ihre Beiträge von Foto Meyer die Sony Alpha 7rII mit einer Auswahl an Objektiven zur Verfügung gestellt. Es konnte eine freie Arbeit in den Bereichen Essay, Objekt und Bildmedien realisiert werden. Dotiert wurden die drei ersten Plätze mit 250, 150 und 100 Euro. Die Preisverleihung fand dann im Rahmen der Berlin Foto Week auf den Foto Meyer Fototagen am 13.10.2018 durch Dr. Vincent Meyer und Julia von Randow im Lette Verein Berlin statt.
vlnr.: Dr. Vincent Meyer, Julia von Randow, Arthur Pohlit, Marco Friedmann (Foto Meyer)
Costello Pilsner hat 2017 im Lette Verein Berlin seine Ausbildung als Fotograf erfolgreich abgeschlossen. Der 27-jährige hat seitdem viele Länder bereist und ist nun entschlossen, ein weltumspannendes Filmprojekt gegen Rassismus zu starten. „KissesFromEarth“ soll Menschen aus 194 Ländern portraitieren. Wozu soll das gut sein?
CP: Wir denken, dass Vorurteile zum großen Teil auf Unwissenheit beruhen. Die Videoportraits sollen eine Art der Begegnung darstellen. Durch die Videoaufnahmen und Interviews wollen wir die Ängste und das Glück der verschiedenen Menschen offen legen und somit die Weltbürger einander näher bringen.
LVB: Warum die Zahl 194?
Weil es 193 Mitgliedsländer in der UNO gibt. Darüber hinaus gibt es aber noch einige Länder, die unabhängig agieren, aber nicht als eigenständig anerkannt werden. Das 194-zigste Land soll symbolisch für all diese stehen. Also 194 Vorurteile, die es niederzureißen gilt.
Warum der Titel „KissesFromEarth“? Die Erde ist gespalten in eben diese 194 Länder. Normalerweise würde man sagen: „Ich sende euch Küsse aus Deutschland“. Wenn es aber keine länderspezifischen Grenzen gäbe und keine Nationen, dann würde man sagen: „Ich sende euch Küsse von der Erde“.
Was ist das Ziel dieser filmischen Aktion? Das große Ziel ist, Rassismus zu bekämpfen und sich für gegenseitige Toleranz einzusetzen. Das wollen wir dadurch erreichen, dass wir immer einen Menschen aus jedem der 194 Länder in einem Video portraitieren. Von jeder dieser Personen wird somit eine ca. 20-25 minütige Dokumentation entstehen. Wir erhoffen uns durch eben diesen Einblick in das Leben einer Person, stereotype Vorurteile abbauen zu können.
Sarah Hager
Was treibt Dich an? Meine an diesem Filmprojekt beteiligte Freundin Sarah und ich waren bisher in rund 45 Ländern. Wir haben überwiegend gute Erfahrungen mit den einheimischen Menschen gemacht. Leider haben viele aber auch durchblicken lassen, dass wir als „Deutsche“ willkommene Gäste sind, dieses aber für einige Menschen anderer Herkunft nicht gilt. Wenn jemand rassistische Gedanken gegen andere Personen hegt, kann es niemals zu emotionalen Auseinandersetzungen kommen, da Ängste vor dem Ungewissen Keile zwischen Menschen treiben können. Diesem Ungewissen werden wir versuchen, durch „KissesFromEarth“ Gewissheit weichen zu lassen.
Wann und wo sollen die fertigen Filme veröffentlicht werden?
Unser Anliegen ist es, sie so weit wie nur möglich zu verbreiten. Das schließt alle Social-Media-Kanäle mit ein. Vielleicht findet sich ja später auch noch ein Streaming-Dienst oder Fernsehsender, der an der Idee Gefallen findet.
Böse Zungen könnten auch meinen, dass Ihr Euch mit dem Projekt eine schöne Weltreise finanzieren wollt. Was entgegnest Du?
Bei unserem Crowdfunding auf Kickstarter kann man eine Auflistung der Kosten für die erste Produktion sehen. Ich glaube, die Arbeitszeit, die wir unbezahlt in das Projekt stecken werden, übersteigt die Vorstellungskraft der meisten Menschen. Davon abgesehen haben wir bereits fast 20.000 Euro in Equipment gesteckt, wovon alleine schon eine low-budget Weltreise möglich gewesen wäre. Und es wird immer wieder etwas dazu kommen. Ich denke jeder wird verstehen, dass auch wir Unterkunft und Essen brauchen. (lacht) Und schließlich werden wir mit diesem Projekt hoffentlich eine Bande aus Gefühlen und Anteilnahme zwischen Zuschauern und Protagonisten herstellen. Dafür allein lohnt sich der Aufwand aus unserer Sicht.
Aus rechtlichen Gründen verweisen wir als Stiftung des öffentlichen Rechts ohne direkte Verlinkung auf die Website: kissesfromearth.com. Dort gibt es weitere Informationen zu dem Projekt und den Link zum Crowdfunding.
Frank Schumacher ist Leiter der Abteilung Fotografie am Lette Verein Berlin. Jetzt hat er die provokante Frage, ob man heute überhaupt noch Fotografie ausbilden muss, klar mit “JA!” beantwortet. Hier ein kurzer Ausschnitt aus dem Interview mit dem Fachmagazin PHOTONEWS von Juni 2018:
Anna Gripp/PHOTONEWS: Du hast als Student und Professor Erfahrung an Hochschulen sammeln können. Was hat Dich an einer Berufsfachschule wie dem Lette-Verein gereizt?
Frank Schumacher: Die Vielgestaltigkeit. Anders als an den meisten Hochschulen mit einzelnen Klassen oder Stilrichtungen ist die Ausbildung hier vergleichsweise breit aufgestellt. Die Ausbildung ist erst einmal handwerklich orientiert und hat sich durch das dritte Jahr seit den 90er Jahren geöffnet in Richtung freies und konzeptuelles Arbeiten im Designprozess. Ich fand, darin liegt ein gewisses Potential und es ist auch gut, dass diese Ausbildung nach drei Jahren beendet ist. Auch wenn viele Studiengänge aufgrund der Umstellung auf Bachelor und Master wesentlich schulischer geworden sind, kann man sich im Studium verlieren. Hier muss man in der Regel in drei Jahren mit allem durch sein. Gerade dieses andere System hat mich zunächst gereizt, wobei ich auch Elemente aus meiner Hochschulerfahrung mit einbringen wollte, um zu sehen, wie man aus beiden Systemen das Beste unter den gegebenen Rahmenbedingungen herausholen kann.
Und ist das gelungen? Seit letztem Jahr wurde die Fotografie-Ausbildung ja nochmals verändert.
Das war ein Prozess, ein Bohren harter Bretter. Seitdem ich hier tätig bin, habe ich immer wieder kleine Dinge verändert. Zum Beispiel ein zusätzliches Fach eingeführt, so dass Schüler eine freie Arbeit innerhalb eines fotografischen Sujets umsetzen konnten. Dann kam Visuelle Kultur als Theoriefach hinzu, um der Auseinandersetzung mit Fotografie und Filmtheorie eine Plattform für den Diskurs zu ermöglichen. Und zusätzlich zu ihrem Hauptfach Fotografie-, Kunst und Mediengeschichte lehrt Dr. Katharina Hausel seit einigen Jahren auch das Fach Bildgestaltung in der Theorie. Die handwerkliche Ebene sollte als Schwerpunkt bleiben, aber gestalterische Parameter, Theorie, Konzeption und berufsspezifische Qualifikationen zur Ausbildung einer Fotografenpersönlichkeit gestärkt werden. Unsere Absolventen sollten verstärkt in der Lage sein, eigenständig konzeptionell zu arbeiten, auch im angewandten Bereich. Ich denke das ist heute sehr wichtig. Insbesondere im Kontext der Digitalisierung der Fotografie in Produktion und Distribution reicht es nicht mehr aus, alleine die Technik gut zu beherrschen.
Hier lesen Sie das ganze Interview, das uns freundlicher Weise vom Fachmagazin Photonews für unsere Homepage zur Verfügung gestellt wurde: Photonews_Interview_Schumacher
Felix Adler hat 2017 im Lette Verein Berlin seine Ausbildung zum Fotografen erfolgreich abgeschlossen und gehörte zu den fünf Nominierten in der Kategorie Fotografie beim Lette-Design-Award by Schindler. Mit Hilfe unserer Lehrkräfte und Erasmus Plus, dem Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union, ging er im Anschluss nach Kopenhagen. Seit September ’17 ist er dort beim Bitchslapmag, einem Lifestyle Magazin mit Skateboardhintergrund.
Wie sind Sie an die Stelle im Ausland gekommen?
Vor ein paar Jahren lernte ich den Editor in Chief, Nick Bridge bei einer Veranstaltung kennen. Die Anfrage für den Praktikumsplatz war dadurch relativ leicht. Ich wusste, an wen ich mich wenden musste und auch ungefähr, was mich erwartet. Es war auch praktisch, dass zu dem Zeitpunkt beim Bitchslapmag ein Editorial-Intern gesucht wurde.
Was haben Sie während Ihres Praktikums alles gemacht?
Nach den ersten Wochen der Orientierung übernahm ich nach und nach mehr Aufgaben in der Redaktion. Neben dem Bespielen der Social-Media-Kanäle und der Website begann ich als Co-Editor am neuen Print-Issue zu arbeiten, was nicht nur eine neue Erfahrung, sondern auch eine Ehre ist.
Was bringt Ihnen dieser Auslandsaufenthalt?
Ich lerne jeden Tag etwas Neues dazu. Neben dem Fotografieren gehört auch das Schreiben von kleinen Editorials, Interviews mit Feature-Gästen sowie die Kommunikation mit Brands dazu. Ich reise viel, komme zu vielen Events im Ausland und übernehme die Berichterstattung für das Magazin.
Ich habe die Erasmus Förderung für die maximale Dauer beantragt und werde höchstwahrscheinlich auch darüber hinaus mit dem Magazin arbeiten können. Das Arbeitsklima, die Aufgaben, die Kolleg*innen und das Büro in Vesterbro könnten besser nicht sein.
Was würden Sie zukünftigen Erasmus-Stipendiaten mit auf den Weg geben?
Kopenhagen ist zwar relativ teuer, bietet aber auch einiges an Lebensqualität. Die größte Herausforderung war das Finden einer bezahlbaren Unterkunft in Kopenhagen. Das ist mir mit weitaus mehr Glück als Verstand nach einiger Zeit gelungen.
Abschließend möchte ich nur noch einmal bekräftigen, wie leicht und unkompliziert das Beantragen der Förderung ist. Bei mir ging alles von der Idee zur Ausführung sehr schnell; dank wenig Papierkram und motiviertem Erasmus-Team.
Ihr soeben im Rheinwerk Verlag erschienenes gemeinsames Buch „Bildgestaltung. Die große Fotoschule“ zeigt wie kein anderes: der Lette Verein kann Schule! Denn auch die zahlreichen Fotografien in diesem Buch sind zum überwiegenden Teil von unseren Kolleg*innen und Schüler*innen gestaltet.