AUSBILDUNGSPLAN

So ist die Fotografie-Ausbildung im Lette Verein Berlin aufgebaut:

Frank Schumacher ist Abteilungsleiter für den Ausbildungsgang Fotografie im Lette Verein Berlin. Bei der Verleihung des »Lette Design Award by Schindler« 2020 hebt er die besonderen Leistungen der fünf Nominierten heraus. Weiter erläutert er, warum die Ausbildung in Fotografie trotz der vielfältigen Möglichkeiten der Smartphones Sinn macht.

Die Ausbildung vermittelt im:

ersten Jahr eine gestalterische und technische Grundausbildung. Im ersten Semester werden alle praktischen Fotografie Projekte in den Modulen Essay, Mensch, Objekt, Raum und Künstlerische Grundlagen Fotografie digital fotografiert. Im zweiten Semester werden die Projekte in o.g. Modulen mit analogen Mitteln und der Gr0ßformatkamera realisiert. hinzu kommt das Modul Bildmedien – Konzeption und Entwurf, in dem ein freies fotografisches Projekt konzipiert, realisiert und ausgestellt wird. Am Ende des zweiten Semesters werden die praktischen Ergebnisse in Form eines Portfolios präsentiert. Film ergänzt ab Mitte des ersten Semesters die fotografischen Module und vermittelt die Grundlagen des Bewegtbildes.

zweiten Jahr eine vielseitige Fachausbildung. Ab dem dritten Semester kann ein Schwerpunkt in einem fotografischen Bereich gelegt werden, d.h. es kann eine Spezialisierung in einem der Bereiche Essay, Mensch, Objekt, Raum oder Bildmedien stattfinden. Es kann aus einem vielfältigen Angebot an Modulen ausgewählt werden. Neben einem fotografischen Schwerpunkt kann man sich aber auch für eine Vertiefung in Richtung Film oder Postproduktion Fotografie / CGI entscheiden.

dritten Jahr die Entwicklung und Professionalisierung der persönlichen Bildsprache. Im fünften und sechsten Semester wird die Abschlussarbeit entwickelt und realisiert. Den Abschluss findet die Ausbildung in einer selbst konzipierten und organisierten Ausstellung in einer jährlich wechselnden Location in Berlin.

Die Ausbildung fördert die Auseinandersetzung mit kulturellen und sozialen Sachverhalten und Ausdrucksformen, befähigt zum Finden eigenständiger visueller Umsetzungen, vermittelt handwerklich-technische Kenntnisse und Fertigkeiten und fördert, vor allem in der Projektarbeit, Methodenwissen, soziale Kompetenz, konzeptionelles Denken, selbständiges Planen und Vorgehen im Designprozess.

Welche theoretischen und praktischen Module gibt es?

  • Fotografie-, Kunst- und Mediengeschichte
  • Bildgestaltung
  • Visuelle Kultur
  • Wirtschafts- und Sozialkunde
  • Fachenglisch
  • Kommunikationsdesign
  • Bildredaktion
  • Künstlerische Grundlagen Fotografie
  • Bildmedien Konzeption und Entwurf
  • Fotografieprojekte Raum (Landschaft / Architektur / Stadtraum)
  • Fotografieprojekte Mensch (Porträt / Mode)
  • Fotografieprojekte Objekt
  • Fotografieprojekte Essay
  • Medientechnik
  • Projektentwicklung Film und Multimedia
  • Postproduktion Fotografie
  • CGI

 

36 Unterrichtsstunden pro Woche

Am Anfang der gestalterischen Arbeit steht die intensive inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema und seiner sichtbaren Präsenz. Aus der inhaltlichen Kenntnis und thematischen Durchdringung leitet sich die Visualisierung ab. In dieser Umsetzung von Inhalten entwickelt sich der persönliche Gestaltungsstil unter Beachtung des Kommunikanten. Insofern lässt sich nicht nur von der Übereinstimmung von Form und Inhalt sprechen, sondern davon, dass Design stets auch Kommentar zum Inhalt ist. Das heißt, ein Fotodesignerin und -designer ist stets auch Kommentatorin und Kommentator, eine Autorin und Auto, Inszenatorin und Inszenator oder Rhetorikerin und Rhetoriker.

In der Ausbildung werden nicht nur formalästhetische Gestaltungsregeln eingeübt, sondern vielmehr eine Grundhaltung, die die bewusste Auseinandersetzung mit Inhalt und Form und die persönliche Stellungnahme ermöglicht. Die Fotodesignerinnen und -designer entwickeln eine eigene Identität, die von einer gebildeten Persönlichkeit geprägt ist. Künstlerische und gestalterische Persönlichkeitsbildung, Nutzung von Freiräumen und die Herausforderung zum Widerspruch tragen dazu bei, dass die jungen Menschen die schwierige Gratwanderung zwischen experimentellem Erforschen visueller Ausdrucksmöglichkeiten und realitätsbezogenem Bearbeiten von Kommunikationsaufträgen erfolgreich einüben. Auf der Ebene der Form fördert die Ausbildung so die Fähigkeiten zur Entwicklung einer überzeugenden Bildsprache. Auf der inhaltlichen Ebene werden das konzeptionelle Denken und die Klarheit des Konzeptes eingeübt.

Auf der Ebene von Technik und Medien fördert die Ausbildung die Fähigkeit, ästhetisch-konzeptionelle Gestaltung und technisch-mediale Realisierung sinnvoll zu verbinden. Der Gegensatz von Kreation und Realisation, heute computerunterstützt, lässt sich produktiv wenden durch die Befragung von Sinn und Gebrauchsmöglichkeit der Technik. Gegenüber der Sinnarmut und kritiklosen Ausrichtung unserer Lebenswelt auf elektronische Medien kommt es gerade heute auf einen bedachten Umgang mit Technik und Medien an. Die Ausbildung vermittelt deshalb den praxisbezogenen und kritischen Umgang mit den technischen Realisierungsmitteln.

Noch Fragen?

Abteilungsleiter Frank Schumacher hilft Ihnen gern weiter.

 

 

 

 

 

 

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