MT Labor

Lette Verein Berlin: Berufsausbildung MT-Labor

Medizinische Technologinnen und Technologen für Laboratoriumsanalytik arbeiten eigenverantwortlich als qualifizierte Fachkräfte in Kliniken, Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), Blutbanken, in niedergelassenen Praxen, im öffentlichen Gesundheitsdienst, der Industrie, Forschung und Lehre. Die Hauptaufgabe ist die Durchführung aller Mess- und Untersuchungsmethoden in der Analytik und Diagnostik im Bereich der Humanmedizin. Auf dem Arbeitsmarkt sind MTLA sehr gefragt.

Für Lette-Schüler:innen stellt die Berlinovo je nach Verfügbarkeit Wohnraum zur Verfügung. Hier gibt es weitere Infos dazu.

Wenn Du die Ausbildung im Lette Verein machen möchtest, musst Du Dich bei Deiner Wunsch-Ausbildungsstätte bewerben.

Diese Ausbildungsstätten stehen zur Auswahl – weitere folgen:

  • IMD – Institut für medizinische Diagnostik Berlin-Potsdam
  • MDI – Limbach Berlin
  • Parkklinik Weißensee
  • Synlab Berlin
  • Vivantes Hier bewerben

Wann ist diese Ausbildung für Dich geeignet?

  • In der Schule interessieren Dich die Fächer der Naturwissenschaften; vor allem Biologie und Chemie.
  • Das Experimentieren und die Arbeit im Labor macht Dir in der Schule Spaß.
  • Du interessierst Dich für Medizin, möchtest aber nicht Medizin studieren.
  • Du arbeitest gerne mit modernsten apparativen und digitale Techniken.
  • Du möchtest einen Beruf mit einer verantwortungsvollen Rolle im medizinischen Team erlernen.
  • Deine Arbeit soll entscheidend bei Diagnose und Therapie von Krankheiten und der Gesundheitserhaltung mithelfen.
  • Du möchtest an der Weiterentwicklung neuer diagnostischer und wissenschaftlicher Verfahren mitwirken.

Ausbildungsvergütung

Diese schwanken je nach Träger der Ausbildungsstätte und gelten als Richtwerte:

  1. Jahr: 1065 Euro
  2. Jahr: 1125 Euro
  3. Jahr: 1222 Euro

Die Ausbildung beginnt zweimal im Jahr, jeweils nach den Sommer- und den Winterferien und dauert drei Jahre.

Die Ausbildung wird mit der Bezeichnung “Staatlich geprüfte/r Medizinische/r Technolog/in für Laboratoriumsanalytik ” abgeschlossen.

Die Hauptaufgabe der Medizinischen Technologinnen und Technologen für Laboratoriumsanalytik liegt in der selbständigen Durchführung des Analyseprozesses. Dies umfasst die Probengewinnung, Planung und Durchführung der Analyse und die Auswertung und Beurteilung Ergebnisse. So werden 70% aller ärztlich erstellten Diagnosen durch Untersuchungen und Analysen der Laboratoriumsdiagnostik erstellt. Dabei gibt es verschiedene Fachbereiche:

  • Molekularbiologie
  • Hämatologie
  • Histologie / Zytologie
  • Klinische Chemie
  • Mikrobiologie

Was verdient man nach der Ausbildung?

Die Gehälter sind sehr unterschiedlich und abhängig von Arbeitgeber*in und persönlichem Verhandlungsgeschick.
Das durchschnittliche Gehalt als MTA liegt bei 2.463 Euro brutto. Dabei reicht die Gehaltsspanne von 1.915 € bis zu 3.445 € und mehr.
Das übliche Einstiegsgehalt als MTA liegt bei ca. 2.000 Euro im Schnitt. Nach 20 Jahren Berufserfahrung kann es bei bis zu 3.400 Euro Brutto liegen.

Wo arbeitet man als MT Labor?

  • in Laboratorien für Diagnostik in ambulanten und stationären Einrichtungen
  • Institut für Pathologie, Institut für Mikrobiologie, Blutspende, Hygieneinstitut
  • Bundeswehr, Kriminalamt, Kriminaltechnik
  • Forschung, Pharmaindustrie, Gesundheitsämter, sportmedizinische Einrichtungen

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

  • Fachspezialisierung für: Klinische Chemie, Hämatologie, Immunhämatologie, Transfusionsmedizin etc.
  • Medizinische Mikrobiologie, Hygienemanagement etc.
  • Molekulare Biologie
  • Qualitätsmanagement
  • POCT Diagnostik
  • Mentor, Praxisanleitung
  • Lehre

Studienmöglichkeiten

  • Medizinischen Informationstechnik
  • Medizinische Wissenschaften
  • POCT Management
  • Medizinpädagogik, Berufspädagogik für Gesundheitsberufe
  • Medizin, Biologie, Molekularbiologie, Chemie, Biochemie
  • Medizintechnik, Biotechnologie

Woher kommt der Beruf MT Labor?

Die Ausbildung wurde in den 1890er Jahren an der Photographischen Lehranstalt des Lette Vereins erfunden. Damals wurden optische und fotografische Untersuchungsverfahren mit entwickelt und für medizinische Arbeiten angewandt.
Bereits 1912 wurde eine Prüfung für klinische Fächer eingeführt, wodurch eine Qualitätsnorm für staatlich anerkannte Ausbildungen aufgestellt wurde.
1921 erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Lette Verein die erste gesetzliche Regelung dieser Ausbildung für Preußen.

Die dreijährige Ausbildung findet modularisiert mit theoretischem und praktischem Unterricht im Lette Verein Berlin statt. Während dieser Zeit bist Du bei Deinem Wunschausbildungslabor -/ Krankenhaus angestellt und wirst dort im Laborbetrieb im Wechsel mit dem Lette Verein bereits als auszubildende Person im täglichen Betrieb eingesetzt.

Der theoretische und praktische Unterricht in den Skills-Labs

Im theoretischen Unterricht werden neben den berufsspezifischen Grundlagen der Hauptfächer auch berufsrelevante medizinische, technische und naturwissenschaftliche Kenntnisse vermittelt. Die Module des Theorieunterrichts werden durch Onlinesequenzen unterstützt. 
Diese Theoriemodule werden im praktischen Unterricht in den verschiedenen Skills Labs mit praktischer Handlungskompetenz zusammengeführt. Dieser Ausbildungsplan befähigt Absolvent:innen, professionell auf die ständige Veränderung des Berufsbildes durch die Entwicklung in der Medizin und der Biomedizin adäquat, flexibel und unter Abwägung von Handlungsalternativen zu reagieren.

Die Hauptfächer:

1. Hämatologie

In der morphologischen Hämatologie werden Erkrankungen des Blutes durch Zählung und Differenzierung der Blutzellen erkannt. Hochmoderne Durchflusszytometer bestimmen Blutzellen quantitativ und qualitativ. Die Arbeit am Mikroskop ist unerläßlich. In der Immunhämatologie |Transfusionsmedizin werden Blutgruppenmerkmale ermittelt und die Verträglichkeit von Blutkonserven nachgewiesen. Untersuchungen zum Blutgerinnungssystem kommen in der Hämostaseologie zum Einsatz.

2. Histologie | Zytologie

Die Histologie ist die Wissenschaft von den verschiedenen Geweben des Körpers. Aus OP-Präparaten oder Biopsien werden sehr dünne Gewebeschnitte hergestellt und je nach Fragestellung mit speziellen Methoden angefärbt oder einzelne Zellen bzw. Zellstrukturen mit immunologischen Methoden dargestellt um eine Befunderstellung durch den Pathologen/ die Pathologin zu ermöglichen. Im Bereich der Zytologie | Zytodiagnostik werden nach speziellen Darstellungsmethoden die  Zellen aus Abstrichen oder Punkteten beurteilt. So lassen sich   Krebsvorstadien von entzündlichen Prozessen differenzieren, was ein wichtiger Bestandteil der Früherkennung von Krebserkrankungen ist. 

3. Klinische Chemie

Die Klinische Chemie beschäftigt sich mit der Untersuchung von Körperflüssigkeiten zur Erkennung von Stoffwechselstörungen und Organerkrankungen. Die angewendeten Untersuchungsverfahren umfassen klassische chemische Analysen sowie physikalische, immunologische und genanalytische Messverfahren. Hierbei spielt die Automation eine große Rolle. Neben der Routine- und Notfalldiagnostik gewinnt die Spezialanalytik zunehmend an Bedeutung, wie z.B. die der Tumormarker, Hormone, Drogen und anderer Gifte.

4. Mikrobiologie

In der Mikrobiologie werden mit Hilfe verschiedenster biochemischer, immunologischer, serologischer und molekularbiologischer Methoden humanpathogene Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten nachgewiesen. Neben der Anzucht und Differenzierung von humanpathogenen Bakterien und Pilzen ist die Empfindlichkeitsprüfungen insbesondere im Hinblick auf die Identifizierung von multiresistenten Erregern ein Schwerpunkt, um eine gezielte Therapie von Infektionskrankheiten zu ermöglichen. 

5. Molekularbiologie

Die Molekularbiologie umfasst innovative Methoden, welche die Untersuchungsmöglichkeiten der vier Fachbereiche Hämatologie, Histologie | Zytologie, Klinische Chemie und Mikrobiologie erweitert. Die Molekularbiologie befasst sich mit der Struktur und Funktion von DNA, RNA und Proteinen. Wichtige Arbeitsfelder sind die Erforschung der Genexpression und Genregulation, um Krankheiten besser zu verstehen und die Wirkungsweise von Medikamenten zu verbessern. Die Entschlüsselung der genetischen Information von Mensch und Tier ermöglicht einen wesentlichen Einblick in die Evolution der Lebewesen. Molekularbiologische Methoden werden in der modernen biologischen und medizinischen Forschung angewandt, haben aber auch Einzug gehalten in die Kriminalistik und die Lebensmitteltechnologie. Die Palette der dabei angewendeten Methoden ist sehr umfangreich: PCR, Sequenzierung, Klonierungsversuche, Zellkulturen, Blot-Techniken, Proteinnachweise usw.

Weitere fachübergreifende Ausbildungsinhalte:

Anatomie, Chemie/Biochemie, EDV|Dokumentation, Fachenglisch, Hygiene, Physiologie, Psychologie, Statistik

Unsere 12 Skills Labs sind auf dem neuesten technischen Stand und werden laufend den Entwicklungen der Laboratoriumsdiagnostik angepasst. Jedes Labor verfügt über 15 Arbeitsplätze für Schüler:innen. Im Fachbereich der Hämatologie, Histologie/Zytologie und Mikrobiologie ist jeder Arbeitsplatz mit hochwertigen Mikroskopen ausgestattet. Das Training an modernden Analysenautomaten simuliert die zunehmende Automatisation und bildet die komplexen IT Prozesse der modernen Laboratoriumsdiagnostik ab. Die papierlosen Datenverarbeitung wir durch das Laborinformationssystem Swiss Lab gewährleistet.  Unser Schwerpunktfach Molekularbiologie wird mit einem hohen Stundenanteil theoretisch und vor allem praktisch in einem 2018 neu ausgestatteten Skills Lab unterrichtet.

Unsere zwölf Skills-Labs in den Fachbereichen:

  • Klinische Chemie (+ Automatenlabore)
  • Hämatologie
  • Histologie
  • Mikrobiologie (S2 Schutzstufe)
  • Molekularbiologie
  • Chemie
  • diverse Vorbereitungslabore

Technische Ausstattung:

Analysenautomaten im Fachbereich der Klinischen Chemie und Hämatologie:

  • wie u.a. Cobas e 411 (Roche), Cobas C111 (Roche), Cobas U 411
  • BN ProSpec (Siemens)
  • Sysmex XN 350, Sysmex XS 800i, Gerinnungsanalytik BCS (Siemens)
  • Elektrophorese Hydrasis 2 scan
  • HPLC Agilent Technologies
  • Biosen
  • u.a.

Laborinformationssystem Swiss Lab

  • papierlose Probenerfassung, Beauftragung und Freigabe
  • IT basiertes Qualitätsmangement

Geräte der molekularbiologischen Nachweistechniken:

  • Master Realplex time PCR (Eppendorf), Western Blot
  • Gradienten Thermocycler (BioRad)
  • DNA Elektrophorese Systeme ( BioRad)
  • Chemie Doc XRS+ (BioRad)
  • BioSpectrometer mit Microküvette (Eppendorf)
  • iMarkMicroplate Absobance Reader (BioRad)
  • u.a.

Zellkulturlabor:

  • Zytozentrifuge ( Thermo Fisher)
  • CO2 Brutschrank
  • Auflichtmikroskop
  • Fluoreszensmikroskope
  • Clean Bench
  • u.a.

Außerdem:

  • Mikroskoparbeitsplätze (Olympus CX32, Zeiss) für alle Schüler in den Fachbereichen Histologie/Zytologie, Hämatologie und Mikrobiologie, Klinische Chemie
  • Demonstrationsmikroskope, Fluoreszensmikroskope
  • Computerarbeitsplätze
  • Klassensätze Laptops und iPad
  • Office Paket mit eMail für jeden Lernenden
  • Alle Labore sind mit Arbeitsplätzen für Schüler:innen mit der üblichen Grundausstattung eines Labors (Pipetten Eppendorf und Brandt), Glaswaren, Küvetten, Objektträger u.s.w. ) ausgestattet.
  • u.a.

Unsere Kooperationspartner:innen für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen:

  • diagnostische Labore in Berlin und Brandenburg
  • Orientierungs- und Unterrichtspraktika im Studiengang Berufspädagogik für Gesundheitsberufe M.A. mit der BTU – Cottbus-Senftenberg
  • Lehrschule für Medical School Berlin – Hochschule für Gesundheit und Medizin,
  • DIW | Deutsches Institut für Weiterbildung
  • dvta | Dachverband für Technologen/-innen und. Analytiker/-innen
  • VDCA Verband Deutscher Cytologisch tätiger Assistenten e.V.
Heike Brödel

Heike Brödel

Seit dem 01.12.2021 bietet der Lette Verein Berlin einen Anpassungslehrgang zu Medizinischen Technolog:innen für Laboratoriumsanalytik aus dem Ausland an. Dieser Lehrgang findet in Kooperation zwischen dem Lette Verein Berlin und einem diagnostischen Labor (Praxislabor) statt. Der Lette Verein trägt dabei die pädagogische Leitung und führt die Schulung von theoretischen und praktischen Inhalten, sowie die abschließende Feststellung über erforderliche Kenntnisse und Fähigkeiten zur Berufsausübung durch. In den diagnostischen Laboren werden die erforderlichen Praxismodule absolviert.

Voraussetzung zur Teilnahme an dem Lehrgang

  • Abgeschlossene Ausbildung zur/zum Medizinischen Technolog:in für Laboratoriumsanalytik in einem Drittstaat
  • Bescheid des Landesamtes für Gesundheit und Soziales Berlin über die mögliche Teilnahme an einem Anpassungslehrgang oder gleichwertiger Bescheid eines anderen Bundeslandes
  • Ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache (mindestens B2 Nachweis)
  • Nachweis Arbeits- und Praktikumsvertrag für den praktischen Teil des Anpassungslehrganges mit einem Praxislabor
  • vollständig ausgefülltes „Datenblatt der Teilnehmenden“  Das Datenblatt zum Download finden Sie hier.

Dauer des Lehrgangs

  • 1 Jahr/ Vollzeit
  • Teilzeit möglich

Beginn

  •  jeweils zum 1. September

Kosten

  • sind durch die Teilnehmenden zu tragen
  • Kosten für Schulungen im Lette Verein Berlin: 5400,00 €

Was Sie vor der Teilnahme erledigen müssen

Die Interessenten/Teilnehmenden suchen sich selbstständig ein Labor, ggf. mehrere Labore, für die praktischen Anteile des Anpassungslehrganges und schließen einen Praktikums- bzw. Arbeitsvertrag ab. Es müssen die Bereiche Klinische Chemie, Hämatologie und Mikrobiologie mit einem jeweils 12-wöchigen Praktikum abgedeckt werden. Das Labor muss über fachlich qualifiziertes Personal mit entsprechenden Kompetenznachweisen verfügen und einen Ansprechpartner benennen.

Absolvent:innen des Anpassungslehrgangs 2023

Absolvent:innen des Anpassungslehrgangs 2023

Bewerbungsunterlagen

  • Angaben zur Person: Familienname, Vorname, Geburtsdatum und –ort, Staatsangehörigkeit, Postanschrift, E-Mail
  • Aktueller tabellarischer Lebenslauf
  • Fotokopie der Übersetzung des Abschlusszeugnisses der Ausbildung zum/zur MTLA
  • Praktikumsvertrag/-verträge bzw. Arbeitsvertrag für die praktischen Anteile des Anpassungslehrgangs
  • Fotokopie des Bescheides des Landesamtes für Gesundheit und Soziales Berlin über die mögliche Teilnahme an einem Anpassungslehrgang oder gleichwertiger Bescheid eines anderen Bundeslandes
  • Fotokopie des Nachweises über ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache | mindestens B2

Anmeldung jederzeit möglich an:

Lette Verein Berlin
MT-Schule | Labor
Schule des Gesundheitswesens
Heike Brödel
Viktoria-Luise-Platz 6
10777 Berlin

oder h.broedel@letteverein.berlin

Hier auch unseren Podcast dazu anhören.

Abteilungsleitung:
Karen Czipull
k.czipull@letteverein.berlin
Tel.: 030-21994-354

Sekretariat: 030 – 21994-111

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